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In-Country Review Was es ist und wozu es da ist

Zsófia Lelner
Zsófia Lelner - 08/03/2024

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Was ist In-Country Review ?

Beim Thema Lokalisierung wird oft über den Unterschied zwischen übersetzten und lokalisierten Inhalten gesprochen. Lokalisierung bedeutet, dass nicht nur der Text selbst übersetzt wird, sondern die Inhalte auf die Zielgruppe an einem bestimmten Standort zugeschnitten werden. Dabei werden zum Beispiel Maßeinheiten umgewandelt und es wird sichergestellt, dass der Text an diesem Ort und in diesem Kontext korrekt wahrgenommen wird.

Deshalb spielt der In-Country Review eine immer wichtigere Rolle im Lokalisierungsprozess. Bei einem In-Country Review wird die fertige Übersetzung von einem In-Country Reviewer (in anderen Worten: ein Fachexperte, der im Zielland lebt) überprüft und aktualisiert. 

Das bedeutet, dass Sie wahrscheinlich für jedes Übersetzungsprojekt einen anderen Experten benötigen und für jeden Job die perfekte Person finden müssen. Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie für Ihre Aufgabe den besten In-Country Reviewer finden.

Was macht einen guten In-Country Reviewer aus? 

Idealerweise ist der Fachexperte, der für das jeweilige Projekt eingesetzt wird, zweisprachig und versteht sowohl die Ausgangs- als auch die Zielsprache. Natürlich sorgen neben den Übersetzern auch Termdatenbanken und Translation Memories für Genauigkeit und korrekte Terminologie, ein In-Country Reviewer kann dabei ein zusätzlicher Gewinn sein.

Es ist zudem auch wichtig, dass der In-Country Reviewer am Zielort Ihrer Inhalte lebt bzw. von dort stammt. In einem idealen Übersetzungsworkflow würde ein Mitglied der Zielgruppe den Text überprüfen. 

Dasselbe gilt auch für das Fachgebiet des Texts. Der ideale Kandidat kennt sich auch mit dem Thema des Texts aus oder arbeitet sogar in der Branche – ein In-Country Reviewer ist oft kein Übersetzer oder Lektor.

Manchmal lässt sich keine Person finden, die all diese Eigenschaften mitbringt, sodass Sie mehr als nur einen In-Country Reviewer benötigen. Wenn Sie mehrere Experten einsetzen, ist Zusammenarbeit ein wichtiger Aspekt. Wenn Sie den Workflow rund um die Übersetzung organisieren, müssen Sie ein TMS wählen, das eine reibungslose Zusammenarbeit mit den Fachexperten innerhalb der TMS-Umgebung ermöglicht, damit Dokumente nicht manuell exportiert und importiert werden müssen. Das Exportieren der Inhalte ist fehleranfällig und führt zu einer geringeren Kontrolle über den Überprüfungsprozess, insbesondere wenn die In-Country Reviewer keinen Zugriff auf Ressourcen wie Termbanken oder Non-Translatables haben.

Außerdem ist es hilfreich, wenn Ihr In-Country Reviewer problemlos mit der Software umgehen kann , die Ihre Firma für den Lokalisierungsvorgang benutzt. Da der In-Country Reviewer nicht zwingend ein Sprachexperte ist, müssen Sie außerdem sicherstellen, dass Sie mit Tools arbeiten, die für alle Teilnehmer am Übersetzungsprozess intuitiv und einfach zu benutzen sind.

Warum ist In-Country Review wichtig?

Der In-Country Review dient je nach Textart, Zielgruppe und Branche verschiedenen Zwecken. Wenn eine Person aus der eigentlichen Zielgruppe die Übersetzung überprüft, kann sie dafür sorgen, dass der Text leicht verständlich ist und von der Zielgruppe gut aufgenommen wird, weil die korrekte Terminologie sowie kulturell angemessene Sprache und ein kulturell angemessener Stil verwendet wurden.

In-Country Reviewer können außerdem wichtiges Fachwissen über die Zielbranche mitbringen. Das ist vor allem bei regulierten Branchen wie Biowissenschaften oder dem Finanzwesen wichtig. In diesen Branchen hängt sehr viel von korrekter Terminologie und Konsistenz ab. Ein In-Country Reviewer kann gar dazu beitragen, dass Ihre Zielgruppe Ihnen mehr vertraut und sich dafür entscheidet, Ihr Produkt zu kaufen oder Ihre Dienstleistungen zu nutzen – schließlich haben Sie bewiesen, dass Sie diese verstehen und ihre Sprache sprechen.

Wie Sie den In-Country Review-Prozess fehlerfrei organisieren

Da der In-Country Review ein komplexer Vorgang mit verschiedenen Akteuren ist, können unterschiedliche Stolperfallen einer fehlerfreien, korrekten Übersetzung im Wege stehen. Deshalb möchten wir Ihnen einige Hinweise geben, wie Sie diese vermeiden können und welche Schritte Sie vor und während des In-Country Reviews unternehmen sollten.

Der In-Country Review beginnt vor dem eigentlichen Überprüfungsvorgang

Der In-Country Review findet im Übersetzungsprozess in der Regel nach dem Lektorieren statt, aber noch vor der Formatierung, der letzten QA und der Veröffentlichung. Wenn Sie also ein Dokument für den In-Country Review vorbereiten, müssen Sie einige Arbeitsschritte durchführen, bevor Sie Ihren Fachexperten hinzuziehen.

Legen Sie zuallererst das Ziel und den genauen Umfang des Projekts fest (d. h. in welchem Maß der Überprüfer Änderungen durchführen muss). Geben Sie dem Experten vor Ort klare Anweisungen, welche Art von Feedback benötigt wird. Erklären Sie, welches Tool oder welche Tools verwendet werden, und informieren Sie die Person, wie und in welchem Format das überprüfte Dokument geliefert werden soll.

Stellen Sie dem Überprüfer die nötigen Tools zur Verfügung

Die wichtigsten Faktoren bei dem In-Country Review sind die nahtlose Organisation des Überprüfungsvorgangs, eine benutzerfreundliche und intuitive Software-Lösung sowie die Minimierung von Risiken, die durch manuelle Arbeit und Exporte entstehen.

Das In-Country Review (ICR) Tool von memoQ ermöglicht es Ihnen, den gesamten Workflow der Übersetzung in der memoQ TMS-Umgebung zu organisieren, darunter auch den In-Country Review. Dies sorgt für einen reibungslosen, einheitlichen Prozess, in dem Projekt-Manager die erforderliche Kontrolle  über das gesamte Projekt bewahren.

Das ICR-Tool von memoQ bietet Ihnen außerdem Flexibilität. Projekt-Manager können festlegen, auf welche Ressourcen Fachexperten Zugriff haben. Firmen führen In-Country Reviews auf unterschiedliche Weise durch. Diese Flexibilität bei den Einstellungen ist entscheidend, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von PMs einzugehen.

Außerdem werden dadurch manuelle Schritte im Übersetzungsvorgang eingespart. Es müssen keine Dokumente exportiert werden und es ist keine zusätzliche Kommunikation erforderlich. Das bedeutet, dass das ICR-Tool auch die Risiken behebt, die durch den Export und die manuelle Bearbeitung außerhalb der memoQ TMS-Umgebung entstehen können.

Darüber hinaus ist das ICR-Tool von memoQ eine benutzerfreundliche, leicht zu erlernende und browserbasierte Lösung. Dadurch ist keine lange Einweisung erforderlich, sodass der Überprüfer sehr schnell in das Projekt einsteigen kann. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der Fachexperte kein Übersetzer oder Sprachexperte ist und sich nicht mit Translation-Management-Systemen auskennt. 

Fehlerfreie Kommunikation zwischen den Akteuren des ICR-Prozesses

Der In-Country Review wird oft als separater Vorgang und nicht als integraler Bestandteil der Lokalisierung angesehen. Das gilt vor allem dann, wenn man mit einem Überprüfer arbeitet, der kein Linguist ist. Doch es kann sowohl für Ihren Arbeitsprozess als auch für das Ergebnis von Vorteil sein, direkte Kommunikation zwischen Ihrem Fachexperten und Ihrem Übersetzer herzustellen.

Fragen, Erklärungen und Informationen müssen nicht erst durch verschiedene Kanäle von mehreren Personen weitergeleitet werden, wodurch der Arbeitsprozess schneller und nahtloser wird und es zu weniger Fehlern kommt.

Abschließende Anmerkungen

Der In-Country Review ist ein entscheidender Teil des Lokalisierungsprozesses, mit dem Sie dafür sorgen können, dass Ihre Inhalte so gut wie möglich auf die Zielgruppe zugeschnitten sind. Deshalb sollten Sie diesen Schritt ebenso ernst nehmen wie alle anderen. Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen dabei hilft, den besten Überprüfer auszuwählen und die notwendigen Maßnahmen für eine erfolgreiche Lokalisierung zu ergreifen.

In unserem nächsten Blogpost erklären wir, wie man In-Country Review am besten mit memoQs Funktionalitäten nutzt! Während Sie darauf warten, können Sie hier von memoQ-Produktmanager Zsolt Varga mehr über das ICR-Tool erfahren.    

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Zsófia Lelner

Zsófia Lelner

Linguist turned content marketer, telling the story of memoQ.

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