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Zugang für alle: Verbesserung der Barrierefreiheit in Translation-Management-Systemen

Zsófia Lelner
Zsófia Lelner - 18/05/2023

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Webseiten, die für Personen mit ADHS entwickelt wurden, und sprachgestützte Technologie sind nur zwei der Beispiele, die man beim Thema Barrierefreiheit nennen könnte. Die Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten dahingehend verändert, dass sie wesentlich inklusiver wurde und der Alltag für alle Menschen erleichtert wurde, einschließlich derer mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. 

Die Übersetzungsbranche stellt da keine Ausnahme dar: Die Nutzung eines Translation-Management-Systems oder eines CAT-Tools hilft Sprachdienstleistern auf der ganzen Welt dabei, mehr Aufträge an Land zu ziehen und ihre Abläufe zu optimieren. Daher haben wir in memoQ nun einen neuen Ansatz verfolgt, um unser Produkt und unsere Dokumentation für Menschen mit Seheinschränkungen zugänglich zu machen, damit sie memoQ genauso erleben können wie Menschen ohne solche Einschränkungen. 

Was bedeutet die Barrierefreiheit in der Software-Entwicklung? 

Von digitaler Barrierefreiheit spricht man, wenn ein digitales Produkt oder eine digitale Dienstleistung so konzipiert ist, dass es allen Personen möglich ist, dieses Produkt oder diese Dienstleistung zu nutzen, einschließlich Personen mit irgendeiner Art von Einschränkung. Dies schließt sowohl Menschen mit kurzzeitigen Einschränkungen (wie zum Beispiel einem gebrochenen Arm) als auch Menschen mit dauerhaften Einschränkungen (wie Seh-, Hör- und Bewegungseinschränkungen) ein. 

Damit digitale Produkte (oder Webseiten) als barrierefrei gelten können, müssen sie „von allen Personen einfach konsumiert und benutzt werden können. Alle digitalen Produkte, die (aus welchem Grund auch immer) nicht wie vorgesehen benutzt werden können, gelten als nicht barrierefrei“, wie Inviggo klarstellt. 

Die digitale Barrierefreiheit sorgt dafür, dass Menschen mit Einschränkungen auf dieselben Dienste zugreifen können wie Menschen ohne solche Einschränkungen. Sie beseitigt die Hürden, die sich ihnen aufgrund von nicht barrierefreier Technologie offenbaren und die womöglich zu weniger Chancen am Arbeitsplatz und im Leben im Allgemeinen geführt haben. 

Warum ist die Barrierefreiheit so wichtig? 

In der Übersetzungsbranche kommen Translation-Management-Systeme und CAT-Tools immer häufiger zum Einsatz. Viele Sprachdienstleister werden während ihres Studiums oder ihrer Ausbildung mit diesen Systemen und Tools vertraut gemacht. Ebenso verlangen viele Agenturen und Endkunden von Übersetzern, dass diese beim Übersetzen eine spezifische Übersetzungssoftware benutzen, damit sie darüber Aufträge zuweisen und Projektfortschritte verfolgen können. Daher ist es wichtig, diese Systeme barrierefrei zu machen, damit blinde Übersetzer und Übersetzer mit Seheinschränkungen die gleichen Chancen auf dem Markt haben und nicht aufgrund eines nicht barrierefreien Tools Aufträge verlieren. 

Nachfolgend sehen Sie, welche Änderungen wir an den Produkten und der Dokumentation von memoQ vorgenommen haben, damit Benutzer mit Seheinschränkungen memoQ ebenso reibungslos erleben können wie Übersetzer ohne diese Einschränkungen. 

Was in memoQ getan wurde 

Beim Thema Barrierefreiheit verfolgten wir einen zweiteiligen Ansatz. Wir wollten, dass unser webbasiertes Tool mit Bildschirmlesesoftware (wie JAWS) kompatibel ist, damit blinde und seheingeschränkte Benutzer es auch ohne externe Hilfe nutzen können. Außerdem mussten wir unsere gesamte Dokumentation barrierefrei gestalten, indem Alt-Texte hinzugefügt und einige strukturelle Änderungen vorgenommen wurden, damit alle Informationen auf unserer Webseite gefunden und das Produkt in vollem Umfang benutzt werden kann. 

Unser Weg hin zu einem zugänglicheren Produkt 

Die wichtigste Änderung, die wir vorgenommen haben, war der Zugriffsmodus in memoQ 10.1, der entwickelt wurde, um memoQ WebTrans in verschiedene Bildschirmlesesoftwares zu integrieren. Die hauptsächlich von uns getestete Software war JAWS, aber auch andere Softwares – wie NVDA, Windows Narrator und macOS VoiceOver – sind damit kompatibel. Bitte beachten Sie, dass der Zugriffsmodus derzeit nur in der webbasierten memoQ-Version und nicht in der Desktop-Version verfügbar ist. 

Wenn Sie den Zugriffsmodus aktivieren, werden Texteingabefelder mit ihrem Inhalt über die Übersetzungsspalten gelegt, sodass Sie die Segmente mit einer Bildschirmlesesoftware wie JAWS lesen und bearbeiten können. Inline-Tags und Formatierungs-Tags werden in diesen Texteingabefeldern als einfacher Text dargestellt. So können Bildschirmlesesoftwares diese Tags vorlesen, wodurch sie von normalem Text unterschieden werden können. 

Änderungen an der Dokumentation 

Wir haben nicht nur WebTrans barrierefrei gemacht, sondern auch einige Änderungen an unseren Dokumentation-und Hilfecenter-Seiten vorgenommen. 

Alle Bilder in unserer Dokumentation wurden mit Alt-Text versehen, sodass Bildschirmlesesoftwares auch die in unserer Dokumentation enthaltenen Screenshots für Benutzer mit Seheinschränkungen beschreiben kann. 

Wir haben zudem unsere Dokumentations- und Hilfecenter-Seiten benutzerfreundlicher gestaltet, indem wir unsere Links aussagekräftiger gemacht haben, damit jeder Link so klar und informativ wie möglich wird.

Was bedeutet das für unsere Benutzer? 

Unsere Benutzerbefragungen haben ergeben, dass memoQ (und CAT-Tools im Allgemeinen) bislang nicht von blinden Benutzern und Benutzern mit Seheinschränkungen benutzt werden konnte(n). Es bestand keine Möglichkeit, das Tool mit Bildschirmlesesoftware zu bedienen oder sich den Ausgangs- oder Zieltext in den Übersetzungsspalten vorlesen zu lassen. Daher mussten sich Benutzer mit Seheinschränkungen auf die Hilfe einer weiteren Person verlassen, um mit memoQ arbeiten zu können. Dank dieser Änderungen können Benutzer mit Seheinschränkungen memoQ nun vollständig allein bedienen, indem sie die Bildschirmlesesoftware ihrer Wahl nutzen. 

Zukünftige Pläne für mehr Barrierefreiheit 

Dies sind definitiv nur die ersten Schritte auf dem Weg, memoQ zu einem vollständig barrierefreien, benutzerfreundlichen Tool für alle Sprachdienstleister zu machen. Bisher haben wir uns nur auf blinde Benutzer und Benutzer mit Seheinschränkungen konzentriert, aber wir planen, memoQ für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen noch inklusiver zu gestalten.  

Es gibt noch viel zu tun, weswegen wir Recherchen und Benutzerinterviews durchgeführt haben, um unsere Webseite und unsere Produkte weiter zu verbessern. In künftigen memoQ-Versionen werden wir weitere Funktionen und Verbesserungen für eine verbesserte Barrierefreiheit hinzufügen. 

Zsófia Lelner

Zsófia Lelner

Linguist turned content marketer, telling the story of memoQ.

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